Pelmeni – Deftiger Genuss aus Russland

Der Herbst ist nun definitiv ins Land gezogen und sogar den Duft des nahenden Winters habe ich schon in der Luft erschnuppert – Zeit also, die Kochbücher für leichte Salate, Frozen Yoghurt und kalte Drinks beiseite zu legen und zur Abwechslung mal ein Traditionsrezept unserer Mütter und Großmütter zur Hand zu nehmen. Deftiger Genuss, “etwas Reelles”, wie meine Mutter immer sagt, muss nicht immer mit fettiger Haxe, Rotkohl und Knödeln einhergehen. Richtet man seinen kulinarischen Blick gen Osten, stolpert man über viele Rezepte mit Teigwaren und ein solches möchte ich dir heute zeigen.

Deftiger Genuss: Pelmeni

Das Rezept stammt von der Oma meiner Tochter und damit aus Kasachstan. Sie hat kein Kochbuch, sondern macht alles so, wie sie es irgendwann einmal gezeigt bekommen hat und das schmeckt ohne Ausnahme immer fantastisch! Die Rede ist heute von Pelmeni – eines der russischen Nationalgerichte.

Pelmeni sind ursprünglich aus Tatarstan und Sibirien stammende, in Wasser oder Brühe gekochte und mit Fleisch gefüllte Teigtaschen, die man entweder als Suppeneinlage oder als Hauptgericht isst. Es gibt sie aber mittlerweile auch in vegetarischen oder veganen Varianten. Töchterchens Babuschka macht sie immer mit gemischtem Hackfleisch. Heute zählen Pelmeni zu den russischen und ukrainischen Nationalgerichten.

Deftiger Genuss
Pelmeni – ein deftiger Genuss

Ich werde hier keine, oder nur geschätzte Mengenangaben machen, da ich einfach keine habe und mir dieses Rezept so beigebracht wurde, wie es eben gemacht wird; nach und mit Gefühl. Also los geht’s!

Du brauchst:

  • Bio Weizenmehl
  • abgekochtes (!) und abgekühltes Wasser
  • ein Bio Ei
  • eine Bio Gemüsezwiebel, gerieben
  • gemischtes Bio Hackfleisch oder die vegane Alternative
  • Salz
  • Pfeffer
  • ggf. Bio Gemüsebrühe

So wird’s gemacht:

Für den Teig nimm eine große Schüssel und gebe etwa 700 g Weizenmehl hinein. Dann verquirlst du etwa 250-300ml abgekochtes Wasser mit einem Ei. Dass das Wasser abgekocht ist, ist wichtig für die Konsistenz und Haltbarkeit nachher beim Kochen und wenn du mir das nicht glaubst, dann hast du selber Schuld. Ich rate dir, auf Babuschka zu hören!

Die Wasser-Ei Mischung wird mit dem Mehl vermengt und dann knetest du alles, bis ein schöner elastischer Teig entsteht, der nicht mehr an den Fingern klebt.

Für die Füllung nimmst du ungefähr die gleiche Menge an Hackfleisch, wie die Teigmenge. Dieses wird mit der geriebenen Gemüsezwiebel gut vermischt und mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt.

Jetzt kannst du schon einen Topf mit Salzwasser (oder leichter Brühe) aufsetzen, da man die fertigen Pelmeni vor dem Kochen nicht zu lange bei Zimmertemperatur liegen lassen darf. Der Teig wird sonst zu weich

Vom Teig nimmst du nun eine Hand voll und formst eine etwa 2-3cm dicke Rolle. Diese schneidest du in 2cm dicke Scheiben und walkst diese zu Talern aus. Dann nimmst du eine kleine Gabel, stichst etwas von dem Hackfleisch ab und gibst es auf den Taler. Dabei ist es gut, wenn du das ganze in der Hand behältst und nicht auf der Tischplatte machst, so hast du ein besseres Gefühl dafür.

Deftiger Genuss
Mit einem Nudelholz geht das Talerrollen am besten
Deftiger Genuss
Übung macht den Meister; nach unzähligen Versuchen sind solche recht gelungenen Pelmeni geglückt

Die Seiten des Talers  klappst du nun zusammen, drückst die Seiten an und wickelst es so um den Mittel- oder Zeigefinger, dass die beiden Enden unten zusammenstoßen. Diese beiden Enden übereinander stülpen und zusammendrücken. Dann legst du die fertigen Taschen auf ein mit einem Küchentuch abgedecktes Blech. Du solltest zügig arbeiten, wegen der schon erwähnten Teigkonsistenz. Also husch, husch, das Blech vollgepackt!

Deftiger Genuss
Das Wasser muss nicht zwingend so sprudelnd kochen, köcheln reicht aus

Nun, wenn das Wasser kocht, gibst du einige von den Pelmeni hinein. Nicht zu viele, da sie sonst zu ungleichmäßig zu Boden sinken und dort anbacken können. Also zwischendurch auch schön rühren. Wenn die Teigtaschen an der Oberfläche schwimmen, ruhig noch ein zwei Minuten warten, dann mit einem Schaumlöffel herausnehmen und in eine Schüssel geben. Fertig ist dein deftiger Genuss auch schon.

Und was gibt´s dazu?

Ich persönlich esse die russischen Teigtaschen sehr gerne als alleiniges Gericht, als Dip für mich gerne Saure Sahne und Ketchup. Aber man kann sie natürlich auch zu verschiedenem Gemüse oder mit einer tollen Gemüsesauce essen, sowie als Suppeneinlage in einer kräftigen Brühe. Wenn etwas übrig geblieben ist und man sie am nächsten Tag in der Pfanne etwas knusprig brät, ist es auch sehr lecker.

Tipp: Man kann die Pelmeni auch gut vorbereiten und dann einfrieren. Dazu nach dem Rezept die Teigtaschen zubereiten und nebeneinander auf einem Brett oder Blech vorfrosten. Danach erst in einen Gefrierbehälter geben.

Viel Spaß beim Nachkochen und guten Hunger!

Anna

 

Beitragsfoto by Aliona Gumeniuk on Unsplash